Was für ein Wochenende für den TSV 1860 Bad Rodach! Die Damen des Aufsteigers aus der Thermalbadstadt haben in der 3. Bundesliga Süd ein echtes Ausrufezeichen gesetzt: Erst ein souveräner 6:2-Auswärtssieg beim direkten Konkurrenten TSV Korntal, dann ein dramatisches 5:5-Unentschieden beim Tabellenvierten SU Neckarsulm. Drei Punkte aus zwei Spielen – das sorgt für Jubel und verschafft dem Team Luft im Kampf um den Klassenerhalt. Und das alles trotz großer Personalsorgen.
Samstag in Korntal: Pflichtsieg und Personalsorgen beim Gegner
Korntal musste auf seine Nummer zwei verzichten, auch Ersatzspielerin Szilvia Kahn war verletzt. Ihre Partien, inklusive Doppel, gingen kampflos an Bad Rodach. Das erste Doppel wurde somit für Andriushchenko/Pashchenko gewertet. Im zweiten Doppel entwickelte sich ein echter Schlagabtausch: Schirm und Solodenko starteten stark, gewannen den ersten Satz mit 12:10, doch die Gastgeberinnen drehten das Match. Mit 11:6, 12:10 und 16:14 holten Tominjak/Pardela die nächsten drei Durchgänge – ein bitterer Punktverlust für Rodach.
In den Einzeln zeigten die Gäste ihre Klasse: Polina Pashchenko spielte gegen Radmila Tominjak taktisch clever, variierte zwischen Abwehrspiel und überraschenden Angriffsbällen. Nach zwei hauchdünnen Satzgewinnen (12:10, 12:10) musste sie den dritten Satz abgeben, bevor sie im vierten mit 13:11 den Deckel drauf machte – 3:1 für Rodach. Veronika Andriushchenko ließ gegen Pardela nichts anbrennen: Nach einem knappen ersten Satz (11:9) dominierte sie im vierten Satz– 3:1. Solodenko bekam ihr Einzel kampflos zugesprochen, Zwischenstand 4:1.
Dann das Comeback von Sophie Schirm: Nach langer Verletzungspause zeigte sie großen Kampfgeist gegen Chenhao Chen. Sie gewann den ersten Satz 11:7, verlor den zweiten knapp, holte sich den dritten mit 11:7 – doch dann der Rückschlag: Im vierten Satz (3:11) geriet sie ins Hintertreffen, und im entscheidenden fünften Satz verletzte sie sich erneut. Chen nutzte die Situation und gewann 11:3. Trotz dieses Rückschlags behielt Rodach die Nerven: Andriushchenko gewann gegen Tominjak in fünf Sätzen und Pashchenko machte mit einem 3:1 gegen Pardela den 6:2-Endstand perfekt.
TSV Korntal – TSV Bad Rodach 2:6
Kahn/Chen – Andriushchenko/Pashchenko (kampflos) 0:3 Tominjak/Pardela – Schirm/Solodenko (10:12;11:6;12:10;16:14) 3:1 Tominjak – Pashchenko (10:12;10:12;11:9;11:13) 1:3 Pardela – Andriushchenko (11:9;6:11;10:12;5:11) 1:3 Kahn – Solodenko (kampflos) 0:3 Chen – Schirm (7:11;11:9;7:11;11:3;11:3) 3:2 Tominjak – Andriushchenko (11:7;4:11;11:6;7:11;6:11) 2:3 Pardela – Pashchenko (12:10;6:11;6:11;8:11) 1:3
Sonntag in Neckarsulm: Personalsorgen und ein Krimi bis zum letzten Ball
Vor dem zweiten Spiel drohte Bad Rodach das gleiche Schicksal wie Korntal: Sophie Schirm verletzt, Svenja Schirm erkrankt, Manuela Bienek noch im Babyurlaub – die Mannschaft stand kurz davor, nur zu dritt antreten zu müssen. Doch am Samstagabend klingelte das Telefon bei Valerija Mühlbach. Sie wurde nachnominiert – und sie kam! Mit vier Spielerinnen ging es nach Neckarsulm, wo sich ein echter Tischtennis-Thriller entwickelte.
Die Doppel brachten sofort Spannung: Hessenthaler/Mödinger gewannen gegen Mühlbach/Pashchenko die ersten beiden Sätze knapp (11:8, 11:9), doch Rodach kämpfte sich zurück (11:3), bevor der vierte Satz mit 11:8 an Neckarsulm ging – 3:1 für die Gastgeberinnen. Das zweite Doppel war ein Wechselbad der Gefühle: Andriushchenko/Solodenko verloren den ersten Satz klar, drehten dann auf und holten drei Durchgänge in Serie – Ausgleich 1:1.
In den Einzeln ging es hin und her: Andriushchenko verlor gegen Hessenthaler nach fünf Sätzen, Mühlbach konterte mit einem souveränen 3:0 gegen Wenna Tu. Mödinger ließ Solodenko keine Chance (3:0), doch Pashchenko antwortete mit einem klaren 3:0 gegen Schultz. Nach der Pause wurde es dramatisch: Mühlbach holte gegen Hessenthaler ein wichtiges 3:1, Andriushchenko musste sich Tu nach vier Sätzen geschlagen geben. Pashchenko brachte Rodach mit einem 3:1 gegen Mödinger in Führung, doch im letzten Einzel behielt Schultz gegen Solodenko nach fünf Sätzen die Nerven (11:7 im Entscheidungssatz). Endstand: 5:5 – nach fast drei Stunden ein Punkt, der sich wie ein Sieg anfühlt.
SU Neckarsulm – TSV Bad Rodach 5:5
Hessenthaler/Mödinger – Mühlbach/Pashchenko (11:8;11:9;3:11;11:8) 3:1 Tu/Schultz – Andriushchenko/Solodenko (11:5;5:11;13:15;4:11) 1:3 Hessenthaler – Andriushchenko (11:8;4:11;10:12;11:7;11:7) 3:2 Tu – Mühlbach (4:11;9:11;9:11) 0:3 Mödinger – Solodenko (11:7;11:7;11:6) 3:Schultz – Pashchenko (4:11;7:11;2:11) 0:3 Hessenthaler – Mühlbach (8:11;11:9;10:12;3:11) 1:3 Tu – Andriushchenko (7:11;11:8;14:12;11:7) 3:1 Mödinger – Pashchenko (11:7;6:11;7:11;4:11) 1:3 Schultz – Solodenko (11:7;3:11;11:9;11:13;11:7) 3:2
Norbert Thumser (Presse und Medienwart im TSV) strahlte nach dem Wochenende:
„Das war einfach überragend! Drei Punkte aus zwei Auswärtsspielen – das ist mehr, als wir uns erträumt haben. Die Moral der Mannschaft war unglaublich, vor allem in Neckarsulm. Und ein riesiges Dankeschön an Valerija, die kurzfristig eingesprungen ist und uns gerettet hat. Dieses Team lebt – und das spürt man!“
Mit diesem Erfolg steht Bad Rodach nun etwas sicherer im Tabellenmittelfeld und kann optimistisch in die kommenden Aufgaben gehen.
Vorrundenfinale verspricht Tischtennis-Leckerbissen in Bad Rodach!
Für die Damen des TSV 1860 Bad Rodach bleibt keine Zeit zum Durchatmen: Schon am kommenden Wochenende steht das letzte Spiel der Vorrunde auf dem Programm. Am Sonntag, den 30.11.2025, um 13 Uhr empfängt das Team die TuS Fürstenfeldbruck II in der Gerold-Strobel-Halle. Die Fans dürfen sich auf hochklassige Ballwechsel und packende Duelle freuen – ein echter Tischtennis-Leckerbissen zum Abschluss der Hinrunde, der mit dem Rückhalt der Bad Rodacher Fans durchaus wieder für eine Überraschung sorgen könnte!